Slow Travelling: Die Kunst des langsamen Reisens
Slow Travelling ist die innere Einstellung, mit offenen Sinnen zu reisen, sich auf Menschen und Orte einzulassen und neue Erfahrungen mit positiven Nachwirkungen zu machen. Es ist nicht nur wichtig wo wir reisen, sondern auch wie wir es machen. Aber wie funktioniert das langsame Reisen? Hier eine kleine Hilfestellung, wie ich diese Kunst praktiziere:
1. Zeit
Für Slow Travelling benötigst du Zeit. Erkunde nicht nur musst sees, sondern auch die Wohngegenden und Gebiete, wo richtige Einheimische leben. Die schönsten Touren, die ich beispielsweise in Thailand gemacht habe, waren die auf dem Moped durch Landschaften und Dörfer, und zwar ohne Google Maps. Ich habe Orte und Stellen entdeckt, die ich bei einem festen Programm nie gesehen hätte und an die ich mich sehr gerne zurück erinnere. Must-sees sind nur ein Teil deiner Reise!
2. Sprache
Man sagt, die Sprache ist der Schlüssel zur Welt, und es stimmt auch! Deshalb: lern die wichtigsten Wörter deiner Destination kennen und versuche mit Locals in Kontakt zu kommen – ganz ohne Zwang – und du wirst sehen, mit wie viel Respekt sie dir begegnen werden. Englisch wird nicht überall gesprochen, deshalb ist es wichtig, Begriffe wie „Guten Tag“ oder „Danke“ zu kennen, um auch in die Kultur eines Landes einzutauchen.
3. Verkehrsmittel
Slow Travelling bedeutet für mich, so viel wie möglich von der Umgebung aufzusaugen. Ich reise gerne mit Bus, Zug und Schiff, ein Moped nehme ich mir, um versteckte Plätze, Dörfer, Landschaften zu entdecken, auch bin ich gerne viel zu Fuß unterwegs. Vermeide so gut es geht Autos, wenn dann nur tageweise um Orte zu erkunden, die weder mit öffentlichem Verkehrsmitteln oder Moped zu erreichen sind. Tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch deinem Geldbeutel. Außerdem wirst du immer wieder mit tollen Aussichten aus Zug oder Bus belohnt, die dir beim Autofahren entgehen!
4. Essen
Halte immer Ausschau nach Restaurants wo Einheimische essen, weit weg vom Massentourismus und versuch auch andere, traditionelle Gerichte, die anfangs vielleicht komisch klingen. Ich bin beispielsweise kein großer Fan von Sardellen und bin eines Tages auf meiner Sizilienreise über die „Pizza Rianata“ in der Region Trapani gestoßen und über meinen Schatten gesprungen… und habe es nachher auch nicht bereut!
5. Workaway (Freiwilligen Arbeit)
Schon mal von workaway gehört? Es funktioniert ähnlich wie work&travel, hier arbeitest du als Volontär in unterschiedlichen Bereichen wie Tierschutz, Landwirtschaft, aber auch im Tourismusbereich circa 20h/Woche und bekommst als Gegenleistung Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung gestellt. Optimal, um Orte und Einheimische intensiver zu erleben, die Sprache zu erlernen und nebenbei wertvolle Fähigkeiten zu erwerben.
Ich selbst habe insgesamt fünf gemacht und bei der Olivenernte in der Toskana und in Apulien mitgearbeitet und bin so in das Alltagsleben einer Familie eingetaucht. Es sind diese intensiven Erfahrungen, die mich geformt haben.
Du denkst dir jetzt wahrscheinlich: aber wie soll ich das mit meinem Job machen, wenn ich nur paar Wochen im Jahr Urlaub habe? Auch hier kann ich dich beruhigen, denn Slow Travelling ist immer machbar!
…und wie?
Das erste, was ich mache, wenn ich in einer neuen Stadt bin: einchecken und dann einfach drauf losgehen, ohne Google Maps und ohne die erste Sehenswürdigkeit aufzusuchen. Dazwischen mal in ein Café einkehren, genießen und beobachten. So bekomme ich ein Gefühl für den neuen Ort. Nach 1-2h lande ich dann sowieso unerwartet bei einem must see, und das ohne Hektik.
Wenn du ein paar Punkte in deine nächste Reise integrierst, wirst du sehen, dass deine Touren ganz anders ablaufen werden! Garantie drauf!
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